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Reaktionen auf Dieter Baseners Beitrag „Mehr Selbstbewusstsein, weniger Empfindlichkeit“ aus der Februar-Ausgabe

Dieter Basener schreibt darin:
„Sind Werkstätten die Prügelknaben der Sozialpolitik? Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn Werkstattverantwortliche darüber reden, dass sie ständig Forderungen nach stärkerer Öffnung und mehr Vermittlungen hören.“

Dabei nennt Dieter Basener zahlreiche innovative Ideen, welche die Werkstätten in den letzten Jahren umgesetzt haben.

So endet seine Stellungnahme auch mit der Aufforderung
„Man möchte also den Werkstätten zurufen: Hört auf zu jammern, seid selbstbewusst und stellt Eure Leistungen und Fähigkeiten heraus. Nehmt aber auch die Herausforderungen einer Marktöffnung an. […] Für diesen Wettbewerb seid Ihr gut aufgestellt und müsst Euch nicht verstecken, allenfalls ein paar neue Fähigkeiten und Tugenden entwickeln.

Eine Reaktion erreichte uns aus Lüneburg.
Darin beschreibt Thorsten Goetzie welches Know-How nötig ist, um Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu begleiten. Und er warnt vor einem Preiskampf auf dem Rücken der Werkstätten und zu Lasten der Kunden.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse verfolge ich in Ihren Newslettern Ihre Artikel, Schilderungen und Anregungen. Werkstätten sind tatsächlich die Fachleute schlecht hin, wenn es um die Vermittlung von Menschen mit Handicap geht. Sicherlich gibt es in der Werkstattlandschaft auch Werkstätten, die im großen Maße darüber jammern, dass ihre Leistungen nicht gesehen werden. Wir als Werkstatt versuchen für unseren Kunden den Menschen mit Handicap den Weg zu gehen, den sich dieser Mensch wünscht und der seinen Leistungsfähigkeiten entspricht. Mit unseren Fachdienst QUBI beispielsweise, eröffnen wir den Menschen mit Handicap den allgemeinen Arbeitsmarkt, den wir aufgrund der Vielfalt, in unseren Werkstätten schon aus geldlichen und räumlichen Ressourcen nicht abbilden können. Durch die Qualität der guten Begleitung unserer Kunden, ist es uns gelungen drei Menschen mit Handicap in 2015 in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. Dabei gehen wir oft weiter als der Gesetzgeber von uns fordert, beispielsweise die intensive Begleitung beim Antrag Budget für Arbeit, Information bei der LVA (Rentenversicherung) usw. Wir betreiben die Akquise von Praktikumsplätzen, die in ausgelagerte Arbeitsplätze münden, die dann wiederum in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übergehen kann, je nach Eignung und Möglichkeit.

Dabei setzen wir sehr viele Zeit – Ressourcen für jeden einzelnen Fall ein. Und geben damit auch unseren Platz den wir installiert haben in den Fällen des Überganges auf. (Da die beiden Parteien sich schon länger kennen, ist das Risiko für beide Seiten klar, eine Vermittlung in einen anderen Betrieb, wäre wahrscheinlich erschwert) Keinesfalls, haben wir Angst, oder sind nicht selbstbewusst genug uns anderen Anbietern zu stellen und durch unsere Leistungen zu überzeugen. Das Problem was ich dort sehe, ist nicht das Sich-nicht-stellen- wollen, sondern die Unterschiede der Vorgaben für Anbieter. Wenn für die Berufsbildungsbereiche die AZAV gilt und für die Werkstätten mit ihren Arbeitsbereichen die Zertifizierung, und ein Qualität - Management, dann muss das für jeden neuen Anbieter Gültigkeit auch als Vorrausetzung gelten, bzw. Auflage sein. Ansonsten entsteht ein großes Ungleichgewicht bei der Vergleichbarkeit, den Werkstätten dann nicht Stand halten könnten. In früheren Zeiten, haben wir mit anderen Anbietern Kooperationsverträge geschlossen, damit sie als Werkstatt gelten können und ihre Leistungen überhaupt anbieten konnten, hätten wir Angst gehabt uns anderen Anbietern zu stellen, hätten wir diese Anfragen stets ablehnen müssen. Es geht hier weniger um die Angst sich stellen zu müssen, sondern vielmehr darum, dass bei unterschiedlichen Auflagen, ein Preiskampf auf dem Rücken der Werkstätten stattfinden könnte, wenn für alle Anbieter nicht die gleichen Regeln und Gesetzesvorgaben gelten. Man könnte diese Auflagen für die Werkstätten auch aufheben, nur dann wäre eine faire Vergleichbarkeit möglich, aber ich verstehe diese Auflagen als Qualitätsmerkmal.

Sie dürfen das als meine persönliche Meinung verstehen.

Kommentar von Thorsten Goetzie,
Mitarbeiter einer WfbM in Lüneburg

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